Zähne erhalten

Inlays / Onlays

Computergestützt und hochpräzise

Kann ein grösserer Defekt am Zahn nicht mehr mit einer Kunststofffüllung repariert werden, können wir ihn meist mit einem Inlay aus Keramik rekonstruieren. Dies ist heute dank digitaler Technik oft noch am selben Tag möglich.

Wann

Wenn ein durch Karies entstandener Defekt am Zahn zu groß geworden ist, um ihn langfristig stabil mit einer Kunststofffüllung rekonstruieren zu können, greifen wir heutzutage gerne auf moderne computerbasierte Techniken zurück und fertigen damit sogenannte Inlays oder Onlays für unsere Patienten an.

Mit einem Inlay ersetzen wir einen oder mehrere Höcker, die direkt in den natürlichen Zahn eingelassen werden. Ein Onlay hingegen bedeckt die gesamte Kaufläche. Da diese Art von Zahnersatz vollständig aus Keramik besteht, ist die Eigenstabilität gegenüber Kunststofffüllungen deutlich höher, sodass wir selbst abgebrochene Zähne häufig noch rekonstruieren und einen Zahnersatz vermeiden können.

Die Behandlung mit einem Onlay empfiehlt sich vor allem an Zähnen, bei denen bereits eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wurde. Grund dafür ist, dass wurzelkanalbehandelte Zähne besonders empfindlich sind und somit eine hohe Frakturgefahr aufweisen. Auch wenn es immer wieder Fälle gibt, in denen eine Fraktur am Zahn leider nicht mehr zu retten ist, ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass durch eine indirekte Versorgung mittels einem Onlay die Frakturgefahr deutlich gesenkt wird. Dadurch kann die Prognose und Haltbarkeit des wurzelkanalbehandelten Zahnes wesentlich verbessert werden. 

Kosten

Laborgefertigte Keramikinlays bzw. -onlays kosten zwischen ca. CHF 1200.- und CHF 1650.- je nach Grösse und Lokalisation. Bei CEREC Inlays und Onalys bewegen sich die Kosten zwischen CHF 750.- und CHF 1150.- je nach Grösse und Lokalisation. Weitere Angaben finden Sie in unserer Preisliste.

Wie

Inlays und Onlays gehören zu den sogenannten indirekten Restaurationen. Aber wie werden Inlays eingesetzt? Inlays und Onlays werden nicht wie eine Füllung direkt im Zahn modelliert und dann gehärtet, sondern indirekt im zahntechnischen Labor oder einer computergesteuerten Fräsmaschine aus 100 % Keramik angefertigt. Im Anschluss wird die angefertigte Keramikkonstruktion mit der Zahnsubstanz durch spezielle Zemente chemisch verbunden. Dieser Verbund ist sehr fest und hat eine gute Haltbarkeit, sodass die Rekonstruktion über viele Jahrzehnte halten kann. Die durchschnittliche Überlebensdauer von indirekten Restaurationen (Inlays, Onlays, Kronen, Brücken) beträgt laut wissenschaftlichen Untersuchungen ca. 25 Jahre. Bei entsprechender Pflege kann eine solche Restauration sogar 40 Jahre oder mehr halten, bevor sie erneuert werden muss.

Damit sich die Einlagefüllung später perfekt an den Zahn anschmiegt, wird aus dem entstandenen Defekt (etwa nach der Entfernung von Karies) ein kastenförmiges Loch (Kavität) geformt. Um einen beschädigten Zahn mit einem Inlay oder Onlay zu versorgen, wird in der Regel mithilfe einer Präzisionsabformmasse ein konventioneller Abdruck des betroffenen Zahns gemacht. Soll der Defekt mit einem Keramikinlay versorgt werden, bestimmt der Zahnarzt nun die Farbe des Zahns, damit im zahntechnischen Labor das Material passend zur Zahnfarbe des Patienten ausgewählt werden kann. Der Abdruck wird anschließend ins zahntechnische Labor geschickt, wo die eigentliche Restauration erfolgt. Um ein exaktes Kiefermodell des Patienten zu erzeugen, wird im zahnmedizinischen Labor der Abdruck mit einem Spezialhartgips ausgegossen. Dadurch wird der präparierte Defekt sichtbar und die Keramik kann individuell auf die Form des Patienten gefertigt werden. 

Im klassischen Verfahren wird dann das spätere Inlay aus Wachs modelliert und in einem Artikulator (einem zahntechnischen Gerät, dass die Kiefer- und Kausituation des Patienten simuliert) getestet. Mithilfe des Wachsmodells wird eine Gussform hergestellt, in die das Material für das endgültige Inlay, bzw. Onlay gegossen (Gold-Inlays, Gold-Onlays). Für Keramik-Inlays oder Keramik-Onlays wird das Material unter hohem Druck und hoher Temperatur eingespritzt. Zu guter Letzt wird der Rohling der Einlagefüllung vom Zahntechniker fein geschliffen und poliert.

Nach ca. 5-7 Tagen ist das fertige Inlay oder Onlay zurück in unserer Praxis und kann im Rahmen einer zweiten Sitzung mit dem Zahn verklebt werden.

Für das Einsetzen des Inlays oder Onlays bringt der Zahnarzt einen speziellen Kleber oder Befestigungszement auf die Einlagefüllung und setzt es in die Kavität. Danach werden mögliche Reste des Zementes, die Zahnfleischentzündungen verursachen könnten, entfernt und die Ränder der Einlagefüllung fein poliert. Ist der Zahn eingeschliffen, funktionieren Kauen, Sprechen und Schlucken wieder einwandfrei.

Zwischen den zwei Sitzungen wird die Kavität des erkrankten Zahnes mit einer provisorischen Füllung aus einem speziellen Kunststoff geschützt, sodass der Patient normal kauen und essen kann. Es wird jedoch empfohlen, in dieser provisorischen Phase auf besonders klebrige Speisen und Kaugummi zu verzichten, da sich das provisorische Inlay bzw. Onlay dadurch in Einzelfällen lösen kann.

Als Alternative zum konventionellen Vorgehen kann in einigen Fällen das Inlay oder Onlay auch in einer Sitzung direkt in der Praxis angefertigt werden. Statt dem konventionellen Abdruck wird dabei direkt am Behandlungsstuhl ein digitaler Abdruck mit einem Intraoral-Scanner genommen. Anhand dieses Scans wird in unserer CEREC-Fräsmaschine die Krone aus Hochleistungskeramik gefräst und direkt oder nach einem Sinterbrand eingesetzt. Dies erspart Patienten die Kosten für eine provisorische Krone. Zudem kann auf eine zweite Behandlungs-Sitzung verzichtet werden. Ob dies in Ihrem speziellen Fall möglich ist, erklärt Ihnen gerne Ihr behandelnder Zahnarzt.

Zahn-Inlays und Onlays aus Keramik haben gegenüber herkömmlicher Zahnfüllungen den Vorteil, dass sie der natürlichen Zahnsubstanz nicht nur in der Härte, sondern auch in der Farbe und Erscheinung am nächsten kommen. Des Weiteren haben Keramik-Inlays, bzw. Onlays eine wesentlich längere Haltbarkeit, Belastbarkeit, und eine hohe biologische Verträglichkeit, als andere Zahnfüllungen und sind daher in vielen Fällen eine gute Alternative für den präparierten Zahn. 

Mehr Informationen zu den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten

Während sich das Inlay vor allem für kleine bis mittelgroße Zahndefekte eignet, kann mit einem Onlay ein Großteil der Kaufläche rekonstruiert werden. Da das Onlay über die Höcker des Zahnes greift, werden geschwächte Zahnwände gestärkt. Das Inlay hingegen wird rundum von Zahnsubstanz umschlossen und nur bei Zähnen verwendet, die ansonsten gesund sind.

Direkte Keramikrestaurationen wie CEREC Inlays oder Onlays ersparen Zeit und oft auch Geld. Die direkt gefräste und innerhalb 1-2 Stunden eingesetzte Keramik ist allerdings etwas weicher als eine gebrannte Keramik. Daher wird diese Methode in der Zahnmedizin bei Patienten, die zu nächtlichem Knirschen (Bruxismus) oder Pressen tendieren nicht empfohlen.

Bei solchen Patienten empfehlen wir Restaurationen aus Emax- oder Zirkonoxidkeramik. Diese können auch direkt im Zentrum hergestellt werden. Die Behandlung benötigt aber wegen der zusätzlichen Brennzeit der Keramik in der Herstellung etwas länger als eine CEREC Keramikrestauration.

Im ästhetisch sichtbaren Bereich oder bei grösseren Restaurationen wir Brücken oder Geschieben empfehlen wir die Restaurationen von einem zahntechnischen Labor herstellen zu lassen, da das ästhetische Ergebnis der Restaurationen (Inlay/Onlay/Veneer/Krone) vom Zahntechniker in der Regel sogar noch besser als das der direkt gefrästen ist.

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